Vogelherd

Projekttyp: Städtebau/Neubau

Bauherr: privat

Architekt: M.Arch. F. Fichtel

Status: fertiggestellt 2017

Leistungsphasen: 1-4 (Deckblattänderung)

Wohnen am/im Hang

Änderung des Bebauungsplans:

Entgegen des ursprünglichen Bebauungsplans der nur eine Nutzungseinheit vorsah, beabsichtigte der Bauherr, ein Doppelhaus zu errichten. Durch die Umplanung werden die Freiräume im Plangebiet nicht verkleinert, sondern lediglich durch veränderte Gebäudestellungen umstrukturiert. Der bestehende Bebauungsplan war mit seinem Baufenster nicht mehr zeitgemäß. Dennoch wurde darauf geachtet, dass die im rechtsverbindlichen Bebauungsplan festgesetzten öffentlichen Straßen und Wege nicht beeinträchtigt wurden. Nach § 2 Abs. 7 Maßnahmengesetz zum Baugesetzbuch (BauGB – MaßnahmenG) wurden die Änderungen im vereinfachten Verfahren gemäß § 13 Abs. I BauGB durchgeführt.

Städtebauliche Begründung:

Die Neuplatzierung der zwei Doppelhaushälften beruht auf der Idee, in dieser heterogenen Siedlungsstruktur das Prinzip der Reihung zu verlassen und stattdessen zum Voglherd hin eine sich zugewandtezweigeschossige Baugruppe zu schaffen. Die seitlich angefügten, ebenerdigen Doppelgaragen formulieren einen Eingangshof, der nicht eingezäunt einen fließenden Übergang zwischen Öffentlichkeit und Privatheit herstellt. Die dem privaten Garten zugewandte Gebäudeseite nimmt durch ihre kovexe Knickung die Höhenlinien des steil abfallenden Geländes auf und führt durch ihre Terrassierung die Topographie im Gelände fort. So entsteht ein spannender Dialog zwischen dem natürlichen Umfeld und Baukörper.

Planungskonzept:

Die beiden Doppelhaushälften basieren auf einem Raumvolumen mit einer Attikahöhe von durchschnittlich 7,50m, bezogen auf die Straßenoberkante von 479,40 uNN, wobei die beiden seitlich angefügten Doppelgaragen mit einer Wandhöhe von 3,50m mit ihrem Bodenniveau unmittelbar auf die Topographie der vorbeiführenden Straße „Am Vogelherd“ antworten.
Die Zuwegung zu den Häusern erfolgt über den jeweiligen Garagenvorplatz, von dem aus Distanzstufen bzw. Rampen, die in die Vorplatzgestaltung integriert sind, zwischen den unterschiedlichen Höhenniveaus der Häuser und seiner Garagen vermittelt.
Das Obergeschoss ist gegenüber dem Erdgeschoss und dieses wiederum gegenüber dem Kellergeschoss zurückgenommen, so dass sich talseitig zum „Hinterfeld“ hin eine reizvolle Terrassierung am Gebäude abzeichnet, die als Freisitz für die Bewohner angedacht ist.
Sowohl die Dächer der beiden Doppelhaushälften als auch die der Garagen werden als Gründächer ausgebildet.