Der Freischütz
Projekttyp: Denkmalpflege/Neubau
Bauherr: Erbengemeinschaft Koller
Architekt: Dipl. Ing. B. Koller-Fichtel
Status: fertiggestellt 2016
Leistungsphasen: 1-9
Sanierung „Freischütz“ mit angrenzenden Neubau
Die Geschichte des Hauses
Die erste namentliche Erwähnung fand das Anwesen bereits im Jahr 1475 in der Häuserchronik von Theo Herzog, im 16. Jahrhundert wurde dort erstmals das Schankrecht dokumentiert. Um 1820 erhielt das Haus seine spät klassizistische Fassade, unter dem Einfluss der Romantik (Karl Maria von Weber feierte mit seiner Oper “der Freischütz” große Erfolge) erhielt das Gasthaus seinen heutigen Namen. Unter dem damaligen Hausbesitzer und Wirt Andreä Galler eröffnete am 31. März 1823 das erste Mal. Im Jahr 1941 erwarb Kommerzienrat Ludwig Koller das Anwesen, welches seither in Familienbesitz ist.
Ein ganzes Quartier im Umbruch
Als 2010 im Bausenat die Entscheidung zur Bebauung des Kollerparkplatzes sowie der angrenzenden Häuser gefallen war, fiel auch der Startschuss zur Sanierung des Freischütz’. Erst durch diese Entscheidung konnte eine stimmige Gesamtlösung für den Altbau des Freischütz und den angrenzenden Neubau entwickelt werden (Börmergasse 1).
Das übergeordnete Ziel des Sanierungskonzeptes war es einerseits, den historischen Bestand so umfassend wie möglich zu erhalten und gleichzeitig die Zukunft dieses denkmalgeschützten Hauses zu sichern, indem sowohl Gastronomie als auch Wohnraum modernen Ansprüchen gerecht werden können.
Nach der Rückführung des Hauses auf seine Urstruktur durch den Rückbau aller konservatorisch bedenklichen Materialien konnte die alte Tragstruktur material- und handwerksgerecht wiederhergestellt werden.
Synergien von Alt- und Neubau
Die beiden angrenzenden Bauten eröffnen synergistisch viele verschiedene Nutzungsmöglichkeiten: Der Aufzug des Neubaus erschließt beispielsweise den Saal des Altbaus. Durch diesen bestand die Möglichkeit, das schöne alte Treppenhaus des Altbaus gänzlich zu erhalten. Die Konzeption der drei Elemente des Anwesens – Wohnraum, Hotellerie und Gastronomie – können völlig unabhängig voneinander bespielt werden, stehen aber durch die durchdachten Abläufe im Bedarfsfall als Einheit zur Verfügung.